Nachtfaschingszug 2017

Faschingszug schnaubt zum Tettenweiser Hauptbahnhof

Abendlicher Maschkera-Treff lockt nahezu 2000 Besucher zur dicht umlagerten Hofmark-Station – Dutzende Motivwagen und Fußgruppen beteiligt

Vor 140 Jahren ernsthaft geplant – jedoch ("mangels Rendite") nie gebaut: die königlich-bairische Dampf-Eisenbahn von Pocking ("via Denweis") nach Vilshofen. Diese markante Nahverkehrslücke schließt seit rund einem Vierteljahrhundert während der fünften Jahreszeit sporadisch der Tettenweiser Faschingszug – neuerdings sogar als grell beleuchteter Nacht-Express, der in atemberaubendem Zeitlupentempo von Bruckhaus Richtung "Tettenweiser Hauptbahnhof" schnaubt.
Aktuelle Themenbissig kommentiert Gestern Abend bei idealem Umzugswetter von "Fahrdienstleiter" Präsident Erwin Stadler (Mitterham) ohne Verspätung gestartet, kurvten gut zwei Dutzend luftbereifte Motiv-Waggons statt auf holpriger Schiene auf glatter Asphaltpiste zur dicht gesäumten Hofmarkt-Haltestelle. Den Mitwirkenden mehrerer Faschingsgesellschaften bliesen neben dem Taubenbacher Fanfarenzug auch die Feuerwehr-Musikkapellen Ruhstorf und Mittich im wahrsten Sinne gehörig den Marsch.
Als lokalen Faschings-Knüller nahmen heuer die "Denweiser Kicker" um "Kapitän" Matthias Wimmer die "dramatisch-bombastische Kreuzkeller-Razzia" gegen Rauschgift-Dealer ins Maschkera-Visier. Dem "landesweiten Umleitungs-Chaos" gewannen sowohl die Erbertsöder Hüttenfreunde als auch die Tettenweiser Bomer-Hütt’n sogar noch eine heitere Seite ab. Selbst in der untersten Liga auf den hintersten Tabellenrängen platziert, suchten die "Denweiser Mini-Bambini" für das Saison-Team per Casting den "rettenden Superkicker".
Mittlerweile sogar durch "Lichtgestalt Kaiser Franz" heftig geschürt, goss auch die Poighamer Hütt’n um "Spielführer" Jonas Graml noch siedendes Öl ins lodernde Feuer des "FIFA-Korruptionsskandals". Auch im Tettenweiser Außenbereich vom "Vollausbau meilenweit" entfernt, konkretisierte die benachbarte Reuterner Feuerwehr mit "Kommandantin" Franziska Winklhofer das "irreführende DSL-Prinzip" (für schnelles Internet): "Dörfer surfen langsamer."
Ob Vogelgrippe, VW-Skandal, Milchpreis-Verfall oder nächste Bundestagswahl: Insgesamt ein buntes Maschkera-Szenario, dessen närrisches Treiben Sprecher Richard Lorenz (Großhaarbach) launig präsentierte und humorvoll kommentierte. Einmal mehr eine rundherum gelungene Veranstaltung. Nahezu 2000 Gäste legten schließlich nach dem Umzug bei fetzigen Rhythmen von DJ Kowal kurzerhand hinter dem Bürgerhaus noch einen kurzweiligen "Bahnhofs-Partystop" ein bis zum "Zapfenstreich" bei späterer Nachtstunde.